Am 6. Dezember 2024 wird der Rat der Europäischen Union über das Mercosur-Abkommen entscheiden. Dieses Freihandelsabkommen ist ein Bruch mit dem Verbraucherschutz!
Anders als bei anderen Handelsabkommen würde die jetzige Fassung dazu führen, dass Lebensmittel, die nicht den hohen Standards der EU entsprechen, ungehindert importiert werden können. Das ist inakzeptabel! Dies ist eine große Last für unsere heimische Landwirtschaft und stellt zudem Umwelt- und Klimaschutz in Frage.
Wir in Deutschland haben die Möglichkeit, regional und nach höchsten Umwelt-, Sozial- und Tierschutzstandards, nachhaltige Lebensmittel zu produzieren.
Wir als Verbändegemeinschaft fordern, dass importierte Lebensmittel nach denselben Umwelt- und Sozialstandards hergestellt, verarbeitet und transportiert werden. Nur so können wir die ökologischen Errungenschaften der regionalen Landwirtschaft schützen und die Landwirte in Europa nicht länger mit diesen Standards bestrafen.
Am 2. Dezember um 15:00 Uhr übergeben wir mit Traktoren vor dem Sächsischen Landtag unser Protestschreiben an die sächsische Staatsregierung.
„Die sächsischen Landwirtinnen und Landwirte stehen zum Handel – ohne Wenn und Aber.” Aber Handel braucht Regeln – und zwar verbindliche! Für den landwirtschaftlichen Berufsstand ist es von existenzieller Bedeutung, dass im Agrarhandel vergleichbare Mindestanforderungen im Umwelt-, Klima- und Tierschutz gelten. „Dies ist bei den Mercosur-Ländern bei weitem nicht gegeben”, stellt der sächsische Bauernpräsident Torsten Krawczyk unmissverständlich klar.
„Wir fordern die Europäische Kommission, den Europäischen Ministerrat und das Europäische Parlament auf, das Mercosur-Abkommen neu zu verhandeln und endlich eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für alle Lebensmittel einzuführen”, so der Vorsitzende von Land schafft Verbindung Sachsen e. V., Mike Krause.
„Die heimische Landwirtschaft kann die Bevölkerung mit regionalen und gesunden Lebensmitteln sicher versorgen, doch die Politik muss hierfür endlich die Grundlagen schaffen! Aus diesem Grund wenden wir drei Verbände uns gemeinsam an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, mit diesem Protestschreiben“, so Dr. agr. Hartwig Kübler, Vorstandsvorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst Sachsen und Thüringen e.V.
Wir tragen nicht nur eine große Verantwortung gegenüber der sächsischen Landwirtschaft, sondern sind auch der Bevölkerung gegenüber verpflichtet, hochwertigste Lebensmittel unter den besten Umwelt- und Sozialstandards der Welt zu produzieren, so die Vertreter der drei Verbände.
Wir Bäuerinnen und Bauern sind bereit. Sind die politischen Entscheidungsträger es auch?